Vorbemerkung:
Auf der Erde beobachtet man sowohl Dehnungs- wie auch
Kompressionstektonik. Bis zur Entdeckung der Plattentektonik glaubten
daher einige Tektoniker an die Erdexpansion und andere an eine
Schrumpfung der Erde, je nach dem geographischen Arbeitsgebiet des
Einzelnen. Die Plattentektonik hat vor einem halben Jahrhundert diese
Diskussion beendet. Sie wurde seither durch direkte Messung der
Plattenbewegungen und überwältigende indirekte
Evidenz bestätigt. Nur noch Außenseiter wie Prof.
Meyl graben die alten, längst widerlegten Vorstellungen wieder
aus.
Frage:
Ist Subduktion jemals beobachtet oder gemessen worden?
Selbstverständlich. Die Konvergenz der Platten kann durch
absolute Ortsbestimmung mit verschiedenen Verfahren (VLBI - Very Long
Baseline Interferometry, SLR - Satellite Laser Ranging, DORIS - Doppler
Orbitography etc., GPS - Global Positioning System) innerhalb weniger
Jahre genau gemessen werden. Im folgenden Diagramm sieht man, dass sich
die Osterinsel (Station eisl) mit ca. 10 cm/Jahr nach Osten bewegt,
während Südamerika nur geringfügig nach
Norden driftet. Allein hier verschwinden also 10 cm/Jahr im Erdumfang.
Ähnlich sieht es auf der anderen Seite des Pazifik aus. Damit
haben sich Meyls 19 cm/Jahr in Nichts aufgelöst.
Stationsgeschwindigkeiten abgeleitet aus 10 Jahren globaler GPS-Daten.
Zum Vergleich sind die
Geschwindigkeiten des internationalen Referenzsystems ITRF2000 und dem
aus geologischen Daten gewonnenem Modell NUVEL-1A angegeben. Aus dem
Bericht
der GeoForschungsZentrums Postdam.
Dass die Platten in den Erdmantel eintauchen und mit welcher
Geschwindigkeit sie das tun, zeigen unter anderem die Herdmechanismen
der an den Subduktionszonen entstehenden Erdbeben. Auch der
Akkretionskeil der vom Meeresboden abgeschabten Sedimente, den man
reflexionsseismisch sehr klar sichtbar machen kann, lässt
keine andere Interpretation zu. Die höhere Dichte der
abtauchenden Platte bildet sich deutlich in der erhöhten
Schwerkraft ab. Der Vulkanismus oberhalb der Subduktionszonen wird
durch das in die Tiefe mitgeschleppte Wasser ermöglicht, das
Schmelzen bei niedriger Temperatur ermöglicht. Und so weiter
und so weiter.
Frage:
gibt es physikalische Beweise?
Mathematik und Physik, selbst auf elementarem Niveau, waren noch nie
Meyls Stärke. Hier verwechselt er Geschwindigkeit und
Beschleunigung. Normalerweise weiß jeder Autofahrer, dass das
zweierlei ist. Die Erde dreht sich heute um 0.7 Sekunden pro Jahr
langsamer als vor über hundert Jahren, als die Sekunde
festgelegt wurde als 1/86400 der damaligen Tageslänge. Das
heißt, die Länge eines Jahres hat sich jedes Jahr um
etwa sechs Millisekunden verlängert, nicht um 0.7 Sekunden wie
Meyl sagt! Der „physikalische Beweis“ ist ein also
Beweis des Gegenteils. Übrigens hat sich in den letzten Jahren
die Rotation wieder etwas beschleunigt, daher gibt es weniger
Schaltsekunden als früher. Ursache sind vermutlich
Massenverlagerungen in Atmosphäre und Ozean.
Übrigens würde sich der postulierte Massenzuwachs der
Erde selbstverständlich unmittelbar auf die Schwerkraft und
die Umlaufzeiten aller Erdsatelliten einschließlich des
Mondes auswirken. Diesen auffälligen Effekt müssen
die Geodäten und Astronomen wohl verschlafen haben
Frage:
Wie sehen die mathematischen Ergebnisse aus?
Dazu können wir nur sagen: GIGO (garbage in - garbage out).
Der falsche Wert für die Verlangsamung der Rotation passt
wunderbar genau mit der falschen Ausdehnung des Äquators
zusammen. Die letztere ist inzwischen zu einem „von der NASA
gemessenen Wert“ mutiert. Er kommt allerdings, wie Meyl uns
selbst verrät, nur dadurch zustande, dass der entgegengesetzt
gleich große Wert für die Subduktion nicht
berücksichtigt wurde. Nach derselben Logik müsste der
Schwarzwald längst kilometertief unter Wasser stehen, denn
jedes Jahr fällt dort mehr als ein Meter Regen!
Frage:
Wo soll der
Massengewinn herkommen?
Herr Bruhn hat
nachgerechnet, dass nach den aus der Neutrinophysik
bekannten Daten der Erdumfang durch Neutrinoabsorption
jährlich um 2 x 10
-19
mm zunehmen könnte. Also
10
21
oder tausend Milliarden Milliarden mal weniger als Meyl glaubt:
http://www.geophysik.de/message/btg19.htm